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Erfolgreich eine Digitalisierungsstrategie entwickeln

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten
Worum geht es in diesem Beitrag?

Wozu benötigt man überhaupt eine Digitalisierungsstrategie?

Die Digitalisierung ist ein Megatrend. Sie verändert ganze Märkte und Unternehmen und hat teils sehr große Auswirkungen auf Produkte, Dienstleistungen und Prozesse. Für Unternehmen bietet die allgegenwärtige Entwicklung enorme Wachstumschancen. Gleichzeitig ergeben sich auch Potenziale durch neue Geschäftsmodelle.

Eine Digitalisierungsstrategie bildet dabei den Fahrplan hin zur digitalen Transformation im Unternehmen.

Welche Aspekte und essentielle Schritte bei der Formulierung einer Digitalisierungsstrategie beachten werden sollen, betrachten wir im folgenden Artikel.

Was versteht man unter einer Digitalisierungsstrategie?

Die meisten Unternehmen haben digitale Initiativen, aber nur die wenigsten haben eine umfassende Digitalisierungsstrategie. Diese jedoch ermöglicht, klare Prioritäten und Ziele zu setzen und damit die digitale Transformation zum Erfolg zu führen. 

Für ein besseres Verständnis ist es sinnvoll, sich mit den Begriffen Digitalisierung und Strategie auseinanderzusetzen.

Bild Definition Digitalisierungsstrategie

Definition Digitalisierung

Digitalisierung meint ursprünglich die Umwandlung analoger in digitale Daten und ist somit technisch geprägt. Da der arbeitende Mensch jedoch maßgeblich von den Auswirkungen der Digitalisierung betroffen ist, muss dieser auch in die Definition einbezogen werden. Die Digitalisierung bezeichnet die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechniken durch Individuen, Organisationen, Wirtschaftszweige und Gesellschaften. Diese führt zu Beschleunigung, Abstraktheit, Flexibilisierung und Individualisierung von Prozessen und Ergebnissen.

Digitalisierung bedeutet, neue Technologien zielgerichtet einzusetzen, neue Denkweisen zu etablieren und Daten für die Erreichung der Unternehmensziele nutzbar zu machen.

Definition Digitalisierungsstrategie

Um die Digitalisierung auch langfristig zum Erfolg zu führen, bedarf es einer Einbettung in die Unternehmensstrategie. Die Zusammenführung beider Begrifflichkeiten und deren Charakteristika ergibt folglich die Definition der Digitalisierungsstrategie:

Eine Digitalisierungsstrategie beantwortet die Frage, wie das aktuelle Geschäftsmodell in ein digitales Geschäftsmodell transformiert werden kann. In diesem Zuge spricht man auch von digitaler Transformation. Dafür sollten alle Prozesse eines Unternehmens entlang der digitalen Wertschöpfungskette berücksichtigt werden.

Zudem sollten auch die notwendigen Veränderungen und Befähigungen innerhalb der Organisation berücksichtigt werden, um Teil und Treiber der Digitalisierung zu werden. Es existieren sechs Kernthemen, welche Ihre Digitalisierungsstrategie adressieren sollte: 

  • Kundenzentrierung
  • Wertversprechen
  • Datenmanagement
  • Innovationsmanagement
  • Kulturwandel
  • Marktsituation

Kernelemente einer erfolgreichen Digitalisierungsstrategie

Kundenzentrierung

Die digitale Transformation bringt einen neuen Typ Kund:innen mit sich. Dieser informiert sich aktiv vor jeder Kaufentscheidung und nutzt neben Fachartikeln auch soziale Netzwerke. Als Unternehmen müssen Sie folglich von den Bedürfnissen der Kund:innen ausgehend, Ihre Produkte und Leistungen gestalten.

Höchste Form ist die direkte Beteiligung der Kund:innen an der Produktentwicklung durch „Mass Customization“ wie z. B. das Zusammenstellen eines Wunschautos.

Wertversprechen

Das Wertversprechen beschreibt den Mehrwert bzw. Nutzen, den die Kund:innen durch ein Produkt oder eine Dienstleistung erhalten. Es wird folgende Frage beantwortet: Welches Problem bzw. Bedürfnis der Nutzer:innen wird durch dieses Produkt oder diese Dienstleistung gelöst? Was macht den entscheidenden Unterschied zu den Wettbewerbern? Was macht das Produkt einzigartig?

Beispielsweise können im Onlineshop Chatbots eine schnellere Hilfe sein, als die lange Warteschlange via Telefon.

Datenmanagement

Damit Ihre Produktangebote die Kund:innen zielgenau treffen, benötigen Sie eine solide Datengrundlage. Sie müssen das Kundenverhalten empirisch auswerten können, um beispielsweise nachzuvollziehen, wie Kund:innen sich in Ihrem Onlineshop bewegt haben und an welcher Stelle noch Verbesserungspotenzial besteht.

Ebenfalls sollten sowohl unternehmensinterne als auch externe Daten, wie z. B. der Zulieferer ausgewertet werden, um Fertigungsprozesse zu optimieren und Maschinenstillstände verkürzen zu können. Um diese enormen Datenmengen sicher zu speichern, eignen sich Cloud-Lösungen, die problemlos skaliert werden können.

Innovationsmanagement

Das Ziel des Innovationsmanagements ist es, vielversprechende digitale Geschäftsmodelle ausfindig zu machen. Ebenso sollte man sich fragen, ob die aktuellen Produkte, die das Unternehmen herstellt, mit dem „Internet of Things“ vernetzt werden können.

Die Technologien wie Cloud, BigData, KI, und Virtual Reality werden immer mehr den Industriesektor verändern. Nur wer Bereitschaft zur Veränderung zeigt, wird in der Zukunft bestehen können. 

Kulturwandel

Um digitale Innovationen schnell umzusetzen, benötigen Sie eine agile Unternehmenskultur. Statt Silo-Denken und schwerfälligen Prozessen tritt hier die dynamische Veränderung ein. Es gibt eine Vielzahl von agilen Methoden, wie Scrum, Kanban oder Design Thinking, die dabei unterstützen können.

Kleinere Teams werden dazu befähigt, in so genannten Sprints Zwischenziele zu realisieren und Lösungen zu entwickeln. Damit Agilität funktionieren kann, benötigen Sie unter anderem eine positive Fehlerkultur in Ihrem Unternehmen.

Marktsituation

Als Unternehmen sollten Sie stets das Gesamtbild der Marktsituation für die nächsten Jahre im Blick haben. Da die Einschätzung und Analyse der Marktsituation auf die Zukunft ausgerichtet sind, kann eine exakte Vorhersage nur vage getroffen werden (siehe VUCA).

Deshalb müssen Zahlen, Daten und Fakten zusammengetragen werden, die eine möglichst gute Einschätzung zur Entwicklung eines Marktes und des Produkts zulassen. Beispielsweise kann so herausgefunden werden, ob ein Produkt weiterhin am Markt angeboten werden soll oder es den Kundenbedürfnissen nach grundlegend angepasst werden muss.

Auch lässt sich dadurch die Frage beantworten, ob ein Produkt überhaupt am Markt eingeführt werden soll.

Was sind die Ziele einer Digitalisierungsstrategie?

  • Icon Optimierung und Beschleunigung interner und externer Prozesse

    Optimierung und Beschleunigung interner und externer Prozesse (Durchlaufzeiten, Qualität, Kosten)

  • Icon Gezieltere Ausrichtung der Produkte, Services und Prozesse am Kunden

    Gezieltere Ausrichtung der Produkte, Services und Prozesse am Kunden

  • Icon Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch Ausbau und Aufbau digitaler Markt- und Kundenzugänge

    Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch Ausbau und Aufbau digitaler Markt- und Kundenzugänge

  • Icon Stetiges Wachstum durch Erweiterung des Produkt- und Serviceangebots

    Stetiges Wachstum durch Erweiterung des Produkt- und Serviceangebots

  • Icon Substanzielle operative Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette

    Substanzielle operative Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette

  • icon Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle

    Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle

  • Icon Erschließung digitaler Potenziale für bestehenden Produkte

    Erschließung digitaler Potenziale für bestehende Produkte

Warum ist eine Digitalisierungsstrategie wichtig?

Eine zentrale Frage, die sich jedes Unternehmen bei der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie stellen sollte, lautet: Werden wir mit dem derzeitigen Geschäftsmodell und der aktuellen Strategie auch in Zukunft Erfolg haben?

Die veränderten Kundenbedürfnisse und Kundenwünsche (z. B. vermehrte Onlinebestellungen, Individualitätsansprüche), veränderte Bedingungen im Wettbewerb und Marktumfeld und die Zunahme der Aktivitäten im Hinblick auf die Globalisierung sind Treiber der Digitalisierung.

Es ist ein fortschreitender, sehr dynamischer Prozess mit vielen einzelnen Trends und Entwicklungen. Vor diesem Hintergrund sollten sich Unternehmen auch damit auseinandersetzen, welche Technologien (Cloud, IoT, Mobile, Robotics, KI, Automatisierung) und Techniken einen Wertschöpfungsbeitrag für das eigene Unternehmen leisten und wie sie sinnvoll eingesetzt werden können. Insbesondere an der Schnittstelle zu Lieferanten (Einkauf) und Kunden (Marketing/Vertrieb) bieten sich enorme Potenziale.

 

Unser LEITWERK-Ansatz:
In 5 Schritten eine Digitalisierungsstrategie entwickeln

Die Entwicklung einer erfolgreichen Digitalisierungsstrategie ist ein komplexer Prozess. Es erfordert eine gründliche Analyse des Unternehmens sowie eine sorgfältige Planung, um die Potenziale der Digitalisierung optimal zu nutzen. Als Beratungsunternehmen empfehlen wir Ihnen folgenden Ansatz, um die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie erfolgreich zu meistern.

Bild LEITWERK-Ansatz Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie

Die fünf Schritte zur Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie im Detail

  • 01

    Analyse

    Innerhalb der Analyse-Phase geht es darum, das Unternehmen von Grund auf zu verstehen. Das beinhaltet, den Status Quo zu ermitteln und die Auswirkungen der Digitalisierung auf verschiedene Bereiche des Unternehmens zu bewerten. Geschäftsprozesse, Kundenbedürfnisse, Wettbewerbssituation und Technologien werden genau unter die Lupe genommen.

    Die Ermittlung des digitalen Reifegrads hilft dabei, besser zu verstehen, an welcher Stelle das Unternehmen digitale Technologien und Methoden bereits erfolgreich in seine Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe integriert hat und in welchen Bereichen aktuell noch Nachholbedarf besteht.

  • 02

    Ziele und Vision

    Basierend auf der Analyse werden nun Ziele und Vision der Digitalisierungsstrategie festgelegt. Diese sollten klar, messbar und realistisch sein und sowohl kurz- als auch langfristige Perspektiven berücksichtigen.

    Das Sammeln von Innovationsideen, genauso wie das Ableiten zukünftiger Handlungsfelder im digitalen Kontext, sind ebenfalls Bestandteile dieser Stufe.

  • 03

    Konzeption

    In der Konzeptionsphase werden anschließend die notwendigen Schritte und Maßnahmen erarbeitet, um die definierten Ziele zu erreichen. Dazu gehört auch die Auswahl der geeigneten Technologien und Tools, die Identifizierung von Projekten und Initiativen sowie das Planen notwendiger personeller und finanzieller Ressourcen.

    Diese Schritte sind entscheidend, um eine erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierungsstrategie zu gewährleisten.

  • 04

    Umsetzung

    Die Umsetzungsphase ist der kritische Punkt, an dem die konzipierten Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden. Dies beinhaltet die Implementierung von Technologien, die Optimierung von Geschäftsprozessen und die Schulung von Mitarbeiter:innen.

    Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten frühzeitig und kontinuierlich auf den gleichen Stand gesetzt werden, um neue Prozesse und Technologien vollständig zu verstehen und gewinnbringend einsetzen zu können.

  • 05

    Monitoring und Optimierung

    Nach der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie ist es wichtig, die Wirksamkeit der Strategie sowie der Maßnahmen regelmäßig in einer Monitoring- und Optimierungsphase zu überprüfen.

    Dazu gehört unter anderem die Auswertung von Daten, die Anpassung von Prozessen und Technologien und die Anpassung der Strategie an sich ändernde Marktbedingungen und Kundenanforderungen.

Auf was sollte man bei der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie achten?

  • Icon Analyse.

    Gründliche Analyse

    Eine gründliche Analyse der bestehenden Geschäftsprozesse ist unerlässlich, um die Schwachstellen zu identifizieren und die Prozesse zu optimieren. Diese Analyse sollte unter Berücksichtigung interner Gegebenheiten, als auch externer Einflüsse durchgeführt werden, um ein umfassendes Verständnis der Prozesse zu erlangen.

  • Icon Digitale Kultur.

    Digitale Kultur

    Eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie zu entwickeln, erfordert die Schaffung einer digitalen Kultur im Unternehmen. Alle Mitarbeiter:innen im Unternehmen sollen dazu ermutigt werden, digitale Technologien zu nutzen und zu akzeptieren.

  • Icon Qualifiziertes Personal.

    Qualifiziertes Personal

    Qualifiziertes Personal ist für eine digitale Transformation erforderlich. Daher ist es wichtig, dass die Mitarbeiter:innen in den neuen Technologien geschult werden und die notwendigen Fähigkeiten erwerben, um die Prozesse erfolgreich umzusetzen.

  • Icon Überwachung und Evaluierung von Erfolgen und Misserfolgen.

    Überwachung und Evaluierung von Erfolgen und Misserfolgen

    Eine Digitalisierungsstrategie ist nie abgeschlossen. Es ist wichtig, die Erfolge und Misserfolge regelmäßig zu überwachen und zu evaluieren, um sicherzustellen, dass die Strategie den Geschäftsbedürfnissen entspricht und angepasst werden kann, wenn sich die Marktbedingungen ändern

  • Icon Zusammenarbeit und Partnerschaft.

    Zusammenarbeit und Partnerschaft

    Digitalisierung ist keine einsame Reise. Eine erfolgreiche Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie erfordert die Zusammenarbeit und Partnerschaft mit anderen Unternehmen, Lieferanten und Kund: innen. Dies ermöglicht es, von den Erfahrungen und Best Practices Anderer zu lernen, kompatible Schnittstellen nach außen sicherzustellen und von gegenseitigen Synergien zu profitieren.

Entwicklung einer erfolgreichen Digitalisierungsstrategie - Unser Fazit

In einer digitalen Welt bieten sich unzählige Chancen zum Wachstum, zur Optimierung und zur Schaffung neuer Geschäftsmodelle. Eine gut durchdachte und entwickelte Digitalisierungsstrategie ist dabei der Wegweiser für die digitale Transformation eines Unternehmens. Mit fortschreitendem technologischem und gesellschaftlichem Wandel ist es wichtig, sich deshalb auf einen langfristigen Verbesserungsprozess einzustellen und diesen als eine Chance zur kontinuierlichen Optimierung der eigenen Organisation zu sehen.

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