Change Management Lessons Learned

Change Management Lessons Learned

Unsere Erfahrungen aus dem Berateralltag

Geschätzte Lesezeit: 10 Minuten
Erfahrungen aus über 10 Jahren Change Management

Unsere Berater:innen werden in vielen verschiedenen Projekten auf unterschiedliche Weise mit Herausforderungen des Change Managements konfrontiert. Dazu zählen beispielsweise neue Führungskräfte, Umstrukturierungen, Einführung neuer IT-Tools und Prozesse sowie die Neuausrichtung einer Organisation in einem eines Unternehmens.

LEITWERK konnte durch die Vielzahl an Projekten über die letzten 10 Jahre viele Erfahrungen im Bereich Change Management sammeln und ein umfangreiches Expertenwissen aufbauen. Wir haben dies zum Anlass genommen, um mit einigen unserer Kolleg:innen über ihre langjährige Erfahrung zu sprechen.

In diesem Beitrag fassen wir unsere „Lessons Learned im Change Management“ zusammen und geben einen Überblick zu kleineren und größeren Herausforderungen, mit denen unsere Berater:innen konfrontiert waren. Zudem erläutern wir die Wirksamkeit von Maßnahmen und zeigen verschiedene Lösungswege für ein erfolgreiches Change Management auf.

Beraterteam im Change Management

Was ist Change Management?

In der Theorie ist Change Management einfach erklärt: Aufgrund permanenter Veränderungen sind Unternehmen gezwungen, sich stetig an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Solche Veränderungen können sein: neue Erfindungen, Veränderungen im Markt, neue Wettbewerber, Veränderungen der Unternehmensgröße oder globale Veränderungen wie der Klimawandel.

Change Management wird eingesetzt, um Unternehmen erfolgreich an solche Veränderungen anzupassen.

Per Definition ist Change Management die "permanente Anpassung von Unternehmensstrategien und -strukturen an veränderte Rahmenbedingungen".

Dies impliziert bereits, dass Change Management tief in die Unternehmensbasis eingreift. Erfolgreiches Change Management benötigt also eine konsistente Veränderung über alle Strukturen und Prozesse hinweg.

Dabei treten häufig die gleichen Fragestellungen auf: Wie können Mitarbeiter:innen von der Neuerung überzeugt werden? Wie kann Identifikation mit und Motivation für die Veränderung geschaffen werden? Was muss die Firmenleitung einbringen, um die Veränderung nicht nur als Alibifunktion zu betrachten, sondern diese auch aktiv zu befeuern und im realen Berufsalltag zu initiieren und umzusetzen? Wie kann der Change langfristig und nachhaltig im Unternehmen verankert werden?

Veränderungen müssen von der Unternehmensspitze nicht nur angestoßen werden, sie müssen dort auch beginnen.
William Wiggenhorn
Manager bei Motorola

Welche sind die größten Herausforderungen im Change Management?

Die größten Herausforderungen erscheinen zunächst trivial, sind aber dennoch nicht immer einfach zu überwinden:

  • Fehlendes Relevanzverständnis
  • Kurzer zeitlicher Horizont
  • Mangelhafte Kommunikation

Eine neue Strategie wurde zwar offiziell verabschiedet, aber die tatsächliche Umsetzung hat nie wirklich begonnen. Oftmals hat das fehlende Relevanzverständnis innerhalb der Führungsebene zur Folge, dass das Thema nicht oder zu wenig priorisiert und damit der Fokus auf das Change-Vorhaben vernachlässigt wird.

Auch der zeitliche Horizont spielt eine bedeutende Rolle. Der Change ist oftmals gefährdet, wenn der Aufwand von Veränderungen als zu gering eingeschätzt und zu kurzfristig, ohne ausreichende Vorbereitung angestoßen wird. Der zeitliche Druck überfordert die Mitwirkenden und führt zu Frustration, wenn die geplanten Schritte nicht in der vorgegebenen Zeit erfolgreich umgesetzt werden können. Daher ist es wichtig, genügend Zeit in die Überzeugungsarbeit zu investieren, um die Akzeptanz für neue Strukturen zu fördern.

Der Begriff, der in Change-Vorhaben am häufigsten fällt, ist Kommunikation. Oft werden die Mitarbeitenden zu spät oder gar nicht abgeholt. Der erhoffte Mehrwert, beziehungsweise die Relevanz der Veränderung ist ihnen nicht bewusst. Wenn die Kommunikation nicht transparent und nachvollziehbar ist, fällt es besonders schwer, Meinungen wie „Das haben wir aber schon immer so gemacht“ entgegenzusteuern.

Der Schlüssel zum Erfolg von Change-Vorhaben ist eine durchdachte Vorgehensweise und regelmäßige Prüfung und Anpassung der Herangehensweise, insbesondere in Bezug auf die drei genannten Punkte.

 

Change Management als Chance

Lösungsansätze im Change Management

In der untenstehenden Darstellung haben wir jeder Herausforderung des Change Managements mögliche Lösungsansätze zugeordnet. Diese Lösungsansätze basieren auf unseren Change Management Lessons Learned der letzten 10 Jahre.

Klicken Sie sich durch die Change Management Herausforderungen und sehen Sie wie wir bei LEITWERK damit umgehen. 

1. Herausforderung 09

Das neue Zielbild wurde formell akzeptiert, jedoch nie umgesetzt bzw. weiterverfolgt.

Erfolgreich im Change Management

Dies ist ein Ausschnitt unserer Change Management Best Practices aus Projekten, die unsere Kolleg:innen in den letzten Jahren durchgeführt und erfolgreich begleitet haben. Unsere Erfolgsfaktoren sind:

  • Transparente Kommunikation
  • Einbeziehung der Geschäftsführung
  • Gleichgewicht zwischen Können - Sollen - Wollen
  • Wir-Gefühl

Die wichtigste,  aus den Projekten gewonnene Erkenntnis ist, dass Change Management von Anfang an auf allen betroffenen Ebenen initiiert und transparent kommuniziert werden muss. Allen Beteiligten muss bewusst sein, weshalb eine Veränderung notwendig ist und entsprechende Change Management-Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Die Führungsebene muss die Entscheidung zur Veränderung und alle dadurch entstehenden operativen Umstellungen tragen, unterstützen und insbesondere nachvollziehbar erklären können. Eine Umstellung geschieht nicht ohne zusätzlichen Aufwand. Das bedeutet, dass auch die entsprechenden Kapazitäten sichergestellt und der Aufwand angemessen eingeplant werden muss. Es ist zudem wichtig, dass die notwendigen Schritte von der Unternehmensführung priorisiert werden, damit den Mitarbeiter:innen Raum und Möglichkeit gegeben wird, diese Schritte auch umzusetzen.

„Menschen wehren sich nicht gegen Veränderung, sondern dagegen, verändert zu werden“ (Peter Senge)

Werden Sie gerne vor vollendete Tatsachen gestellt? Wahrscheinlich nicht. Damit eine Veränderung gelingt, müssen alle Beteiligten auf die Reise mitgenommen werden.

Aus diesem Grund wird im Change Management die Veränderung Schritt für Schritt vorbereitet, kommuniziert und implementiert. Veränderungen, die zu schnell eingeführt werden, sind in den wenigsten Fällen nachhaltig erfolgreich. Die Mitarbeiter:innen müssen Zeit haben, die Umstellung zu akzeptieren und sie in ihren täglichen Arbeitsalltag zu integrieren. Hierbei gilt: Step by Step. Einige kleine, dafür aber ordentlich umgesetzte und langfristig verankerte Veränderungen, die nacheinander ins Unternehmen eingeführt werden, sind deutlich effektiver und langlebiger als eine große Welle an Veränderungen, die alles Bekannte im Unternehmen wegschwemmt.

Hierbei kann man sich an der Motivations-Trilogie aus Können (Qualifikation), Wollen (Partizipation) und Sollen (Freiraum/Macht) orientieren. Die Berücksichtigung dieser drei Faktoren ist die Grundlage dafür, dass die Veränderung von den Beteiligten mitgetragen wird.

Auch ein bewusst gestaltetes „Wir-Gefühl“ hilft dabei, dass die Veränderung getragen und mitgestaltet wird. Das Change Management hat hierbei die Aufgabe, aus Betroffenen Beteiligte zu machen. Beispielsweise können die beteiligten Mitarbeiter:innen direkt in die verschiedenen Prozessschritte eingebunden und so das Zielbild und die Vision gemeinsam entwickelt werden. Das steigert die intrinsische Motivation der Beteiligten und macht aus einem Unternehmensprojekt auch das Projekt eines jeden Einzelnen.

Die Einbindung von Mitarbeiter:innen bietet zudem die Möglichkeit, wertvolle Impulse und Feedback zu den Maßnahmen und Erfolgen zu bekommen und rechtzeitig auf notwendige Richtungswechsel aufmerksam zu werden.

„Wichtig ist, dass es immer eine interne Person sein sollte, die für den Change verantwortlich ist und externe Personen nur in einer begleitenden und unterstützenden Rolle aktiv sein sollten. Change muss von innen kommen und kann nicht extern eingekauft werden.“
Sonja Neubauer
Managerin bei LEITWERK Consulting

Communication is Key!

Die frühzeitige, transparente Kommunikation, die den Grund für Veränderungen und geplante Maßnahmen in Unternehmen klar transportiert, ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Change Management und einer der zentralen Erfolgsfaktoren.

Dabei gilt allerdings auch: Kommunikation ist nicht einseitig, sondern ein Geben und Nehmen. Das aktive Zuhören, Nehmen und Verarbeiten von Feedback und Eingehen auf Mitarbeiterstimmen ist ebenso wichtig.

Daher kann man es gar nicht oft genug sagen: Communication is Key. Ein erfolgreiches Change Management steht und fällt mit der Art und Weise, wann welche Informationen an wen weitergegeben und von wem entgegengenommen werden. Offene, transparente Kommunikation zur richtigen Zeit ist unabdingbar – und gar nicht so einfach.

Wir möchten Ihnen daher hier ein paar unserer Methoden mitgeben, die es unseren Kolleg:innen möglich gemacht haben, in ihren Change Management Projekten eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie umzusetzen.

Change ManagementKommunikations-maßnahmen

Change Management – Unser Fazit

Zusammenfassend heißt das: Change Management muss gelebt werden. Von der Führungsebene bis hin zu allen operativen Stellen muss klar sein, weshalb eine Veränderung im Unternehmen notwendig ist und welche Maßnahmen dazu ergriffen werden müssen. Wenn diese Transparenz geschaffen ist und den Mitarbeiter:innen weiterhin Wertschätzung für Ihre Bedenken entgegengebracht wird, kann ein Change-Vorhaben gemeinschaftlich in Zusammenarbeit umgesetzt und langfristig erfolgreich gemacht werden.

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Sonja Neubauer
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